Jasper Niklas Wüller Alternativschule – Schule des Lebens

Aus den Mindmaps und den vielen Gesprächen vorangegangener Meetings entwickeln sich nach unserer ersten Zusammenkunft im Juli 2020 langsam klarere Vorstellung, was für Elemente eine „Schule“ umfassen sollte.
Es wird eher eine Anlage, als eine Schule. Im Zentrum ist ein …Vierkanthof :)…angedeutet. Hier gibt es Räume für Workshops, für Lessons, für Meetings, für Ausstellungen, Aufführungen, einen kleinen Garten, Wohnungen und Verwaltungsräume. Drum herum Permakulturgärten, ein Soli-Restaurant in einem Gewächshaus, Platz für Gäste in Tinyhouses und anderen Wohngebäuden, eine Waldfläche, weitere Ateliers, Werkstätten und Coworkingspaces – ein weitläufiges Gelände? Ein Stadtbezirk mit begrünten Dächern und erschlossenen Brachflächen? Eine Klosteranlage?

Im Dezember-Heft von NEUE NARRATIVE gibt es einen Artikel darüber, wo wir gut arbeiten können. Na? Was ist wohl ein perfekter Ort? Ein ehemaliges Kloster natürlich. Es gibt dort für genügend viele Menschen mit unterschiedlichsten Fähigkeiten und Expertisen Raum genug, damit diese Menschen in Ruhe für sich arbeiten können…aber sie haben auch kurze Wege, um sich in den Gemeinschaftsräumen auszutauschen und ihre Ideen und Vorstellungen im direkten Gespräch auszufeilen und auf den Prüfstand zu stellen.

Herzstück unserer JNW-Gemeinschaftsanlage/Schule soll ein Beehive werden – ein Think Tank, der es uns ermöglicht unseren Austausch auch virtuell regelmäßig so zu etablieren, dass wir neueste Erkenntnisse, Initiativen und Erfordernisse direkt in zukünftige Planungen einfließen lassen können. Und die Netzwerkarbeit koordinieren können.

Und, ja. Hatten wir schon davon gesprochen, dass dieses Modell mit mehreren Komponenten variabel auf der ganzen Welt, an alle Umgebungen und Bedürfnisse angepasst, umgesetzt werden kann? Wir glauben, der Beehive ist das Kernelement, in dem diese Anpassungsleistungen vorgedacht werden können, um dann überall mit den jeweils wichtigen Schwerpunkten beginnen zu können und nach und nach auch die anderen Komponenten umsetzen zu können.

Wenn eine Gemeinschaft zum Beispiel einen Ort zu einem solchen Lern- und Lebensort um- und aufbauen möchte, dann kann es aufgrund der Lage sein, dass erst die Räumlichkeiten für die Workshops und die Ausstellungen entsteht. Dann, mit und mit, Räumlichkeiten für Übernachtungen und Wohnen eingerichtet werden können. Und zu guter letzt die Dächer begrünt werden durch Gemüseanbau. Dann kann auch das Soli-Restaurant aufgebaut werden. Wenn es nicht vorher schon mitgedacht und mit geretteten Lebensmitteln aus dem naheliegenden Großmarkt betrieben wird.

Ja…stimmt…da steht: „Das Haupthaus, das wo ich meine Marmelade koche.“ Seit ich über diesen Ort nachdenke, duftet es an diesem Ort nach Erdbeermarmelade, die ich in einer Küche im 1. Stock koche. Während ich nach draußen blicke auf den Gemüsegarten und auf die Wiesen, denke ich daran, dass wir in zwei Stunden die Ausstellung der im Moment residierenden Kunstschaffenden, die aus allen Ländern der Erde hier für einige Zeit leben & lernen kommen können, eröffnen. Oft sind es junge, aber auch ältere Menschen, die in herkömmlichen Schulen nicht gut klar gekommen sind und sich nach einem langen Leidensweg auf die Suche nach einem alternativen Lernort gemacht haben.

Und ja…Schule ist wichtig und richtig. Aber nicht in jeder Form und nicht für alle. Wir sind nicht alle Durchschnitt. Und das ist auch gut so!

Wie das Lernen in unser Modell oben kommt…dazu schreiben wir auch noch etwas. Um es dann hoffentlich bald auszuprobieren! Im Moment, im Herbst 2022 und dann im Frühjahr 2023 erforschen wir in Aachen außerschulische Lernorte. Wie lässt es sich lernen an welchen Orten in der Stadt? KiTa- und Grundschulkinder und Jugendliche aus einer Fachoberschule erforschen gemeinsam mit Künstler*innen und ihren Erzieher*innen und Lehrer*innen die Stadt und wir berichten in einem Film über das Projekt.

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